Vor ein paar Jahren hätte man noch empfohlen einen kurzen Blick ins Impressum zu werfen – heute muss man leider sagen, dass viele Fakeshop-Betreiber mittlerweile ausgesprochen professionell vorgehen. Optisch verschmelzen sie mit seriösen Anbietern. So finden sich auch anerkannte Logos und Prüfzeichen auf den Shopseiten, deren Nutzung natürlich nicht so einfach erlaubt ist. Allerdings können sich auch die betroffenen Firmen schwer wehren.
Aber mit einem einfachen Trick, können Sie sie dennoch schnell entlarven! Sie müssen nur auf die wirklich angebotenen Zahlungsmittel achten! Wieso schreibe ich wirklich? Weil viele zunächst angeben, dass man bei ihnen auch mit Paypal oder per Lastschriftverfahren zahlen könnte. Dann jedoch während des Bezahlungsvorganges ist dies dann doch nicht mehr möglich. Häufig werden Ausreden genannt, wie z.B. „Lastschrift ist nicht bei Neukunden möglich“, „Aufgrund von technischen Problemen zur Zeit nicht möglich“.
Aber genau das Zahlungsmittel ermöglicht erst den Betrug!
Beim Lastschriftverfahren gibt der Kunde seine Bankdaten bekannt und gestattet dem Unternehmen, das Geld vom Konto einzuziehen. Auch hier kann es zu Fehlbuchungen kommen – etwa eine unberechtigte oder zu hohe Abbuchung. Jedoch haben Sie als Kontobesitzer acht Wochen das Recht, ihr Geld zurückbuchen zu lassen. Bei Buchungen über PayPal gibt es sogar einen Käuferschutz von bis zu 180 Tagen.
Auch bei einem Missbrauch Ihrer Kreditkarte durch Dritte haben Sie eine Frist von – je nach Institut – sechs bis acht Wochen, um fehlerhafte Umsätze zurückbuchen zu lassen.
Wenn Sie jedoch den Betrag überwiesen haben, dann kann ab Gutschrift auf dem anderen Konto ihre Bank das Geld nicht mehr zurückholen. Ihnen bleibt dann nur noch der – leider – meistens nicht erfolgreiche zivilrechtliche Klageweg und die Betrugsanzeige bei der Polizei. Das Geld ist also futsch.
Ein weiterer hilfreicher Trick ist es auf den Link der Seite, die URL, zu achten. Die Adressen passen sehr häufig nicht zum Produkt.
Außerdem können Sie einen Blick auf die Liste des Verbraucherschutzes werfen; https://www.verbraucherschutz.com/warnungsticker/warnung-vor-onlineshops-hier-duerfen-sie-nicht-einkaufen/
Wieso macht die Polizei denn nichts? Die Polizei kann nur arbeiten, wenn sie über die Vorfälle auch informiert wird. Es ist daher sehr wichtig, dass sie auch eine Anzeige erstatten. Selbst dann, wenn ihnen der Wert des Schadens nicht hoch genug vorkommt! Umso mehr Anzeigen es gibt, desto wahrscheinlicher ist es den Täter zu erwischen.
Wieso bleiben die Fakeshops so lange aktiv? Einen Fakeshop und dessen Inhalte löschen kann neben dem Betreiber des Shops selbst ausschließlich dessen Hosting-Provider.
Peinlich muss es ihnen auch nicht sein, wenn sie auf einen solchen Betrug reinfallen; von den aktiven 55 Online-Shoppern in Deutschland hat es laut Bitkom e.V. bereits 23% erwischt.